Rund um den Holunder - Frau Holles Götterstrauch
 
Sambucus nigra, der schwarze Holunder, gehört so selbstverständlich zum Landschaftsbild, dass man ihn kaum mehr wahrnimmt. Doch gegenwärtig erfährt der Holunder, der jahrhundertelang als Heilpflanze geschätzt wurde, wieder neue Beachtung. 1998 ist er sogar zur Heilpflanze des Jahres in Österreich gekürt worden, denn auch die Biomedizin erkennt seine außerordentlichen Wirkungsweisen immer mehr an.
 
Der Film berichtet von Mythen und Legenden rund um den Holunder, von alten Volksweisheiten und der Verwendung als bewährtes und tradiertes Heilmittel. Dafür haben wir besondere Kenner des Holunders aufgesucht: Dr. Wolf-Dieter Storl, Ethnobotaniker, Kulturanthropologe und Autor, lebt auf einem alten Benediktinergehöft hoch oben in den Allgäuer Bergen. Er entführt uns in die Welt der Frau Holle und lässt uns an der Geschichte des Holunders von heidnischen Bräuchen bis hin zu christlichen Überlieferungen teilhaben. Von des Teufels Großmutter und dem Anhängen von Krankheiten weiß er zu berichten.
Marcus Boxrucker arbeitet an einem besonderen Stand auf dem Münchner Oktoberfest - dem "Hollerstand". In einer handgezimmerten Bude, die fast schon etwas verloren wirkt zwischen Riesenrad und Geisterbahn, schenkt er 16 Tage lang Hollerblüzzante aus, eine Art Sekt mit Hollerblütensirup.
Auf den Feldern des Landguts des Freiherrn Johannes von Perger bestimmt im September die Holunderbeerenernte das Leben. 15 Helfer ernten 35 Tonnen Beeren von Hand. Verarbeitet werden die Beeren in der Kelterei des Familienbetriebs. Der Film zeigt den Weg der Beere von der Plantage in die Flasche, den Kampf gegen die Wühlmäuse und gibt Einblicke in das Leben auf dem Landgut.