Abenteuer am Rande des weissen Kontinents
zwei Folgen / zwei Jahreszeiten / zwei Extreme
 
King George Island liegt am Rande des trockensten, kältesten und einsamsten Kontinents der Erde, der Antarktis. Über die Insel verteilt befinden sich in einer überwältigenden Landschaft aus Fels und Eis die Basisstationen von zehn Nationen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Chile, Argentinien, Südkorea, China, Uruguay, Brasilien, Peru, Polen, Russland und die USA - gegensätzliche politische Einstellungen, Motivationen und Kulturen stoßen hier auf engstem Raum aufeinander. Doch in der Antarktis kann man nur gemeinsam überleben. Eine ganz besondere Herausforderung in einem der lebensfeindlichsten Gebiete unserer Erde.
 
Folge 1: Abenteuer Antarktis - Sommer im ewigen Eis

Die erste Folge der zweiteiligen Dokumentation "Abenteuer Antarktis" begleitet den chilenischen Kommandanten der Forschungsstation, einen Piloten mit seiner Familie, den russischen Priester und eine Gruppe junger Forscher aus Deutschland durch den antarktischen Sommer.

Die Gruppe junger Wissenschaftler um den Polar-Ornithologen Hans-Ulrich Peter erforscht die Veränderungen von Pinguin- und Raubmöwenbeständen auf King George Island. Kein einfaches Unterfangen: Die Attacken der Raubmöwen sind tückisch, schon mancher hat die scharfen Krallen beim Einfangen der Vögel zu spüren bekommen. Bei der Pinguinforschung sollen zukünftig moderne Technologien wie Helicopterkameras verwendet werden. Doch inwiefern stört ihr Einsatz den Lebensraum der Pinguine? Die jungen Wissenschaftler Marie-Charlott Rümmler und Christian Pfeifer gehen der Sache auf den Grund. Dafür müssen sie ganz nah an die Pinguin-Eltern heran und ihre Eier durch falsche ersetzen, zumindest für ein paar Minuten.

Sergio Cubillos ist der neue Kommandant der größten Station auf King George Island, der chilenischen Luftwaffenbasis. Seine Truppe von rund 70 Mann betreibt den Flughafen, garantiert so den Kontakt zur Außenwelt, und ist für die Organisation der kleinen Siedlung auf der Insel zuständig. Hier, in Villa Las Estrellas, können ranghöhere Offiziere ihre Familien mit auf den siebten Kontinent nehmen. Schule, Turnhalle und ein Krankenhaus, die Siedlung bietet weit mehr, als man in der Antarktis vermuten würde. Sergio Cubillos hat den Posten des Kommandanten in der Antarktis erst vor Kurzem angetreten. Sein Vorgänger war an den gewaltigen logistischen Aufgaben und der großen Verantwortung für das Überleben der Menschen fast gescheitert, die Moral der Truppe war am Tiefpunkt. Und der Winter mit seinen Bedrohungen rückt näher. Sergio Cubillos ist klar: von seinen Entscheidungen hängt das Überleben seiner Truppe ab.

Die russische Forschungsstation Bellingshausen ist die älteste Station auf King George Island. Hierher dürfen die Familien nicht mitkommen. Die Gebäude sind voller Rost, die Maschinen stammen teilweise noch aus Sowjetzeiten. Das Highlight der Station ist die südlichste russisch-orthodoxe Kirche der Welt. Der hier stationierte Pope Palladiy lässt keine Möglichkeit aus, den Menschen auf der Insel Beistand zu leisten. Durch vertraute Rituale aus der fernen Heimat will er Kraft spenden, beispielsweise mit der Wasserweihe, bei der auch Töpfe und Herd, Maschinen und Gebäude in den Genuss dringend benötigter frischer Kraft für den antarktischen Alltag kommen.